Tag 1 Vorarlberg
Bilder 01 und 02
Rezente Rutschung bei Doren. Von oben sehen wir hauptsächlich das
Weißachtal und die schöne Landschaft des Voralpenlands. Von unten wird
jedoch schnell klar, dass die Talflanke instabil ist, und das Dorf Doren in den
nächsten Jahrzehnten gefährden wird, sofern die aktuellen Maßnahmen zur
Entwässerung und Stabilisierung keinen Erfolg zeigen.
Bilder 03 und 04
Tiefgründige Massenbewegung am Rindberg bei Sibratsgfäll. Im Mai 1999 setze
sich der Berghang in Bewegung, wodurch 20 Gebäude zerstört wurden. Die Bewegung hat tiefe Spuren in Straßen, Feldern und Wäldern hinterlassen.
Tag 2 Ötztal
Bild 05
Bergsturz am Tschirgant. „Where do we see the landslide and where are the
deposits?“. Das riesige Abbruchgebiet, von dem sich vor gut 3000 Jahren ein
Volumen von 230 Millionen m3 löste, ist schnell ausgemacht. Von den
Ablagerungen ist aber nur ein winziger Teil am Fuß der Wand sofort sichtbar.
Insgesamt bedecken die Ablagerungen eine Fläche von 10 km2 und
reichen mehrere Kilometer ins gegenüberliegende Ötztal.
Bild 06
Wie so oft, sind auch beim Tschirgant-Bergsturz die interessanten Aufschlüsse gut versteckt.
Bild 07
Der Bergsturz von Köfels ist mehr als 10-mal so groß wie der Bergsturz am
Tschirgant. Mit 3.4 km3 ist dies der größte dokumentierte Bergsturz in kristallinem Gestein in den Alpen. Vom ersten Aussichtspunkt aus sehen wir die
Reste des Damms, der damals die Ötztaler Ache aufstaute und das im Vordergrund sichtbare Längenfelder Becken bildete.
Bild 08
Gruppenfoto auf der Aussichtsplattform am Stuibenfall.
Bild 09
Mehrere Kilometer wandern wir durch dichten Wald, wobei uns nur einige
herumliegende große Blöcke daran erinnern, dass wir auf den Ablagerungen
des Bergsturzes von Köfels herumlaufen. Doch schließlich erreichen wir den
Aussichtspunkt „Hoher Stein“ – einen riesigen Block an der südlichen Flanke
der Ablagerungen hoch über dem Tal.
Tag 3 Wipptal
Bild 10
Bergsturz von Obernberg. Wieder wandern wir kilometerweit auf den
Ablagerungen eines Bergsturzes entlang, bis wir gegenüber das Abbruchgebiet
erkennen. Doch was macht diesen Bergsturz so sehenswert? Das Volumen kann
es nicht sein, denn mit 45 Millionen m3 ist er viel kleiner als das, was wir
gestern gesehen haben.
Bilder 11 und 12
Zurück im Dorf Obernberg, wird uns klar, warum wir hier sind. Die runden Hügelchen, von denen wir hier einige sehen, sind nicht durch Vergletscherung
entstanden, sondern Ablagerungen des Bergsturzes. Und da die Grundeigentümer uns mittlerweile kennen, dürfen wir sogar ein wenig damit
spielen.
Tag 4 Kaunertal
Bild 13
Das Kaunertal hätte eigentlich nicht nur topographisch (2750 m), sondern auch
landschaftlicher der Höhepunkt der Exkursion werden sollen. Doch leider
spielte das Wetter nicht mit. Trotzdem wagten einige eine Wanderung zum
Gletscher bzw. zu dem, was noch davon übrig ist.
Tag 5 Rezente alpine Naturgefahren
Bild 14
Kaum vorstellbar, dass solch ein kleiner Bach zu einer Gefahr werden kann.
Doch der Lattenbach bei Pians erzeugte in den letzten 100 Jahren zahlreiche
Muren, sodass er heute zu einem der am besten überwachten Gewässer in den
Alpen gehört.
Bild 15
Mit welchen Methoden könnte man solche historischen Befestigungsmauern
datieren? In diesem Fall ist es wohl einfach, denn nach der katastrophalen
Lawine im Februar 1999 wurden um Galtür herum zahlreiche große
Schutzbauten errichtet.
Tag 6 Brienz und Flims
Bilder 16 und 17
„Knapp verfehlt“ trifft es wohl gut. Bei der 2022er Exkursion sah es um das
Dorf Brienz/Brinzauls herum noch ganz anders aus, obwohl die Gefahr schon
allgegenwärtig war.
Bild 18
Endlich dürfen wir mal wieder ein paar Schritte laufen. Von Flims aus wandern
wir zur Aussichtsplattform Il Spir, wo sich ein herrlicher Blick in die
Rheinschlucht bietet. Hier hat sich der Rhein teils mehrere hundert Meter tief in
die Ablagerungen des Flimser Bergsturzes eingeschnitten, der mit ca. 10 km3
der größte dokumentierte Bergsturz in den Alpen ist.
Bild 19
Kurz vor der Ankunft bei unserem Quartier am Steingletscher bietet sich ein
Blick auf den Steingletscher und den Steinlimigletscher.
Tag 7 Grosser Aletschgletscher
Bild 20
Ursprünglich nur als Option eingeplant, darf der Grosse Aletschgletscher nun
die Rolle des landschaftlichen Höhepunkts übernehmen. Von der Bettmeralp
aus führt zunächst eine leichte Wanderung zur Moosfluh.
Bild 21
Durch den Rückzug des Gletschers wurde 2016 ein Teil des Hangs der Moosfluh
instabil, wobei ein Volumen von 150 Millionen m3 in Bewegung geriet und sich
mehr als 10 m tiefe Spalten bildeten. Der befürchtete Bergsturz blieb jedoch
aus, und mittlerweile hat sich die Bewegung verlangsamt.
Bild 22
Der Grosse Aletschgletscher wird wohl der größte Gletscher der Alpen bleiben,
weil er durch sein großes Volumen langsamer abschmilzt als kleinere Gletscher.
Ob er in ein paar Jahrzehnten von hier aus noch so beeindruckend ist, ist
allerdings fraglich.
Tag 8 Felssicherung und Gletscher
Bild 23
Felssicherungsmaßnahmen am Vierwaldstättersee.
Bild 24
Glazial geschliffene Gesteinsoberfläche im Vorfeld des Steinlimigletschers.
Bilder 25 und 26
Am Abend Wanderung zum Steingletscher, Mineralien sammeln oder einfach
den Sonnenuntergang genießen.
Tag 9 Engstlenalp und Aareschlucht
Bild 27
Leider kein besonders gutes Wetter auf der Engstlenalp. Eigentlich wollten wir
den geomorphologischen Kontext bewundern.
Bild 28
Die Aareschlucht wurde unter dem Eis des Aaregletschers tief in den Fels eingeschnitten.
Tag 10 Juragebirge
Bild 29
Glaziale Deltaablagerungen (foresets) im Jura (Monnet la Ville), die der letzten
Vergletscherung dieser Region zugeordnet werden können. Die Vergletscherung
des Jura war nicht direkt mit den Alpen verbunden.
Bild 30
Abtauchen im Karst – aber schließlich und endlich sind alle wieder aufgetaucht.
Bild 31
Wirklich geklärt ist die Entstehung der aufgeschlossenen verkarsteten Fläche nicht.
Tag 11 Neotektonik an der Front des Juragebirges
Bild 32
Blick auf die Front der Jura-Überschiebung bei Besançon. Der Doubs fließt
interessanterweise innerhalb des Gebirges.